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Schreibaby? 6 Tipps, die helfen

Text: Julia Baumann
Wenn ein Baby schreit und sich einfach nicht beruhigen lässt, wirkt sich das auch auf die Psyche der Eltern aus.

1) Habe ich ein Schreibaby?

Die Ursachen für ein so genanntes Schreibaby können vielfältig sein, aber das Ergebnis ist das Gleiche: Irgendwann sind die Eltern selbst so übermüdet, dass es schwer fällt einen klaren Gedanken zu fassen. Im schlimmsten Fall kommt es zu Aggressionen von Elternseite – denn ständiger Schlafentzug ist tatsächlich eine der schlimmsten Foltermethoden. Dazu kommen Stress sowie häufig noch die Schuldgefühle etwas falsch zu machen oder falsch gemacht zu haben. Laut Definition ist ein Schreibaby ein Baby das mindestens an 3 Tagen pro Woche über 3 Stunden täglich schreit und dieses Verhalten länger als 3 Wochen anhält.

2) Sich nicht Schuldig fühlen

Wenn ihr ein Schreibaby zu Hause habt und euch überfordert fühlt solltet ihr euch zuerst einmal klar machen, dass ihr nicht die einzigen Eltern seid, die mit diesem Problem zu kämpfen haben.  Auf jeden Fall solltet ihr euch Hilfe holen – und zwar nicht erst dann, wenn es überhaupt nicht mehr anders geht. Häufig lässt sich das Verhalten eures Babys doch erklären, auch wenn es manchmal fast einen Sherlock Holmes braucht, um die tatsächlichen Ursachen zu finden.

3) Mögliche Ursachen klären

Die Möglichkeiten reichen von Blähungen, Allergien, Reizüberflutung, Stress bei Baby oder Eltern über einer unpassende Schlafumgebung bis hin zum KISS-Syndrom (Kopfgelenk-induzierte Symmetrie-Störung). In der Säuglingsforschung spricht man heute von „Regulationsstörungen der frühen Kindheit“ oder von „Baby mit starken Bedürfnissen“. Fast allen diesen Schreibaby ist eines gemeinsam: Sie schreien viel, schlafen schlecht, reagieren oft extrem auf äußere Reize, können schwer abschalten, wenn sie müde sind. Im Gegensatz zu anderen Babys, die einfach einschlafen, wenn es ihnen zu viel wird, scheinen diese Babys immer mehr Unterhaltung zu fordern, um sich beruhigen zu können.

4) Ein Schrei-Tagebuch führen

Ein Schrei-Tagebuch kann dabei helfen, Muster zu erkennen. Wann wird dein Baby unruhig, wann und wie lange schreit es, wann schläft es, wann wird es gefüttert, gebadet, gewickelt, wann spielt es, wann schmust ihr zusammen? Achte auch darauf, ob dein Baby einfach wach ist oder es wirklich interessiert agiert. Vielleicht hast du auch ein paar Beruhigungstechniken, die häufig funktionieren? Über fünf Tage hinweg geführt kann so ein Schreitagebuch schon ganz gut Auskunft über die Verhaltensmuster deines Babys geben. Das wiederum ist ein guter Ausgangspunkt dafür, euch und eurem Baby gezielt zu helfen.

5) Hilfe von außen holen

Es ist wirklich keine Schande, Hilfe von außen zu holen. Vielleicht überseht ihr ja wirklich nur etwas oder ein bestimmtes Verhaltensmuster ist mittlerweile so zur Routine geworden, dass die Schreisequenzen sich schon fast automatisiert haben. Außerdem kann es euch gut tun, euch einfach mal eine Auszeit zu nehmen und mal in Ruhe ausschlafen zu können. Euer Baby schafft das bestimmt, auch es abgepumpte Milch aus dem Fläschchen trinken muss – und wenn ihr ausgeruht seid, sieht die Sache auch schon wieder ganz anders aus.

6) Schreibaby-Ambulanzen

Eine tolle Hilfe sind auch die Schreibaby-Ambulanzen. Mit einer einfachen Suche im Internet könnt ihr leicht eine Schreibaby-Ambulanz in eurer Nähe finden. Die MitarbeiterInnen dort sind meist ausgebildete Hebammen, Psychologen, Sozialarbeiter und auch häufig selbst Mütter, die euch zuhören und aus ihrem Erfahrungsschatz heraus eine Menge hilfreicher Tipps bieten können.

Bilder: Getty

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