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Windelfrei: Wann ist mein Kind bereit fürs Töpfchen?

Text: Fenke Gabriel-Schwan
Wann dein Kind bereit ist für das Toilettentraining, ist sehr individuell. Es gibt ein paar Schritte in der körperlichen und geistigen Entwicklung, die abgeschlossen sein sollten. Unsere Checkliste die Zeichen, auf die du achten solltest, bevor ihr die Windeln aus dem Alltag verbannt

Endlich windelfrei! Wenn dein Kind selber zur Toilette oder aufs Töpfchen geht, ist das einer der wichtigsten Meilensteine in seiner Entwicklung. Vor allem für Eltern ist es eine große Erleichterung nicht mehr wickeln zu müssen. Wann ist aber genau der richtige Zeitpunkt, um mit dem Toilettentraining zu beginnen? Das ist von Kind zu Kind sehr unterschiedlich. Manche Kinder zeigen schon mit zwei Jahren erste Zeichen, manche erst mit vier. Bedenkt in jedem Fall: geht es langsam an und lasst eurem Kind sehr viel Zeit. Von dem ersten Mal ein Töpfchen ausprobieren bis hin zu einem ganzen Tag ohne Windel, können durchaus mehrere Monate liegen.

Wann ist mein Kind bereit für das Toilettentraining?

Körperliche Entwicklung

Es gibt bestimmte körperliche Entwicklungsschritte, die dein Kind abgeschlossen haben sollte, bevor ihr das Töpfchentraining beginnen könnt.

  • Dein Kind hat regelmässig Stuhlgang und muss nachts nicht mehr groß
  • Dein Kind kann sicher alleine laufen kann, und vielleicht sogar schon rennen
  • Die Windel bleibt immer mal wieder für mindestens zwei Stunden trocken. Daran erkennt man, dass die Blasenmuskeln stark genug sind.



Verstand

Um mit deinem Kind über das Toilettentraining kommunizieren zu können, sind folgende Dinge wichtig.

  • Dein Kind kennt die Worte für Urin und Stuhlgang und weiß was sie bedeuten
  • Dein Kind folgt einfachen Aufforderungen und versteht Fragen wie „Musst du auf die Toilette?“
  • Dein Kind versteht, dass es bestimmte Behälter für verschiedene Dinge gibt. Wie die Spielkiste für das Spielzeug

Verhalten

Beobachte dein Kind im Alltag – dann stellst Du schnell fest, ob es die folgenden Dinge schon beherrscht.

  • Dein Kind kann ein paar Minuten still an einem Platz sitzen
  • Dein Kind kann seine Hosen selbst hoch- und runterziehen
  • Dein Kind bemerkt, dass es auf die Toilette muss – zum Beispiel zieht es sich auch trotz Windel für den Toilettengang zurück
  • Dein Kind fühlt sich unwohl, wenn die Windel voll ist
  • Dein Kind teilt dir mit, dass es zur Toilette muss.
  • Dein Kind ist neugierig, wenn andere Menschen auf die Toilette gehen und will wissen, was diese da machen
  • Dein Kind will alles selber machen.
  • Dein Kind möchte neue Dinge lernen möchte und ist offen für die Idee, sich aufs Töpfchen zu setzen

In Sachen körperlicher und geistiger Entwicklung sollten fast alle Dinge zutreffen, bevor ihr mit dem Toilettentraining beginnen könnt. Bei dem Verhalten sollten die meisten Dinge zutreffen. Hier sind Kinder natürlich auch sehr unterschiedlich.

Das Töpfchen sollte gerade am Anfang in der Nähe stehen und leicht zugänglich sein | Foto: Getty

Endlich Windelfrei – so klappt es mit dem Töpfchentraining

Wie eingangs schon beschrieben, solltet ihr euch in jedem Fall Zeit lassen. Hier sind ein paar zusätzliche Tipps für das Toilettentraining.

Toilettentraining im Sommer beginnen

Auch wenn ihr schon im Herbst und Winter feststellt, dass euer Kind bereit ist für den Abschied von der Windel, wartet mit der richtigen Eingewöhnung lieber auf wärmere Tage. In der Wohnung könnt ihr dann immer mal wieder ganz auf Hose und Unterhose zu verzichten. So merkt euer Kind besonders gut, wann es zur Toilette muss. Im nächsten Schritt hat es dann nur Unterhosen an, so dass erste Tropfen aufgefangen werden. Ein weiterer Vorteil vom Sommer ist, dass euer Kleinkind nun weniger und leichtere Kleidung trägt, so dass ihm das an- und ausziehen auch unterwegs leichter fällt. Grundsätzlich solltet ihr aber in dieser Zeit darauf achten, dass es Unterteile trägt, die es sich selber leicht runterziehen kann – also Hose mit Gummizug, Rock oder Kleid, Leggins oder Sweatpants.

Töpfchen ist anfangs einfacher als die Toilette

Auch wenn ihr eurem Kind gerne sofort den Gang zur richtigen Toilette beibringen wollt, ist es ratsam mit dem Töpfchen anzufangen. Das macht es für euer Kind wesentlich einfacher! Auch macht es Sinn, das Töpfchen in der Wohnung immer in der Nähe des Kindes stehen zu haben. Wenn es sein Geschäft schnell erledigen kann, wird es für das Kind auch weniger lästig. Nach und nach könnt ihr dann den Radius erweitern und es letztendlich neben die Toilette stellen. Es ist überhaupt kein Problem, wenn das Töpfchen am Anfang nur ab und zu benutzt wird, und euer Kind weiterhin die Windel trägt.

Zugang zur Toilette erleichtern

Stellt einen kleinen Tritthocker neben die Toilette, so dass diese für euer Kind leichter zu erreichen ist. Mit einem Toilettensitzverkleinerer sorgt ihr zusätzlich dafür, dass euer Kind sicher auf der Toilette sitzt und nicht in die Schüssel rutscht.

Andere Umstände erfordern Geduld

Wenn es dann zuhause schon sehr gut ohne Windel klappt, erwartet nicht direkt dass es in der Kita oder im Kindergarten auch so gut funktioniert. Dort gibt es viel mehr Ablenkung, so dass viele Kinder einen Toilettengang als lästige Spielunterbrechung empfinden. Sorgt auf jeden Fall für ausreichend Wechselsachen! Wenn ihr feststellen solltet, dass es doch noch zu früh war, macht wieder einen Schritt zurück. Auf keinen Fall solltet ihr euer Kind bestrafen oder schimpfen, wenn mal was in die Hose geht.

mama&family Tipp: Versuche es mit einem Belohnungssystem, um dein Kind dazu zu motivieren, beim Toilettentraining durchzuhalten.

Fotos: Getty

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